Im Dezember 2021 und Januar 2022 ließ die BAT-STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN von der Gesellschaft für Konsumforschung 3.000 volljährige Personen in Deutschland befragen. In deren Reiseverhalten 2021 zeigt sich bereits ein positiver Trend, der sich für 2022 weiter fortsetzt. In der Tourismusanalyse gaben 49 % an, im Jahr 2021 eine private Reise unternommen zu haben. Das sind 12 Prozentpunkte mehr als 2020. Für das Jahr 2022 planen noch mehr der befragten Personen, zu verreisen. 57 % sind sich sicher, in den nächsten 12 Monaten in den Urlaub zu fahren (siehe Grafik). Diese Erwartung hegten im Vorjahr nur 45 %.
Hoffnungsvoll klingen auch die Gründe derjenigen, die 2021 nicht verreist sind
52 % gaben als Grund für die Zurückhaltung die Corona-Pandemie an. Der am zweithäufigsten genannte Grund, die eigenen Finanzen, landete mit 25 % weit dahinter. Angesichts abnehmender Corona-Beschränkungen in Deutschland und in den meisten Nachbarländern ist zu erwarten, dass sich viele der Nichtreisenden noch entscheiden, 2022 in den Urlaub zu fahren. Dies unterstreicht auch das Ergebnis, dass 23 % der Befragten kurzfristig sowie abhängig von der Pandemie-Entwicklung über eine Reise im Jahr 2022 entscheiden wollen.
Reiseziele 2022 – Deutschland bleibt vorne, Mittelmeerländer legen zu
Deutschland bleibt bei den Zielländern der deutschen Urlauber Spitzenreiter: 31 % gaben an, in den nächsten 12 Monaten Urlaub im eigenen Land zu planen. Dies ist nur ein leichter Rückgang gegenüber den 34 %, die die Tourismusanalyse für das Jahr 2021 ermittelte. Im letzten Jahr waren deutsche Reiseziele wegen der pandemiebedingten Unsicherheit und der internationalen Reisebeschränkungen besonders beliebt.
Die neue Reiselust zeigt sich besonders im Boom vieler süd- und südwesteuropäischer Länder
Nach Spanien und Italien möchten 2022 laut Tourismusanalyse 7,0 % beziehungsweise 5,6 % der Befragten fahren. Das sind jeweils über ein Fünftel mehr als 2021. Griechenland legt um 39 % zu. Die Anzahl der Befragten, die 2022 nach Frankreich wollen, steigt sogar um die Hälfte. Die Absichten, in Österreich Urlaub zu machen, nehmen hingegen leicht ab. Dies liegt möglicherweise an strengen Coronaregeln in den Vormonaten sowie dem hohen Anteil an Winterurlaub in Österreich. Das Ergebnis kann sich also noch positiv verändern. Kroatien als avisiertes Urlaubsziel verzeichnet bei den Reiseabsichten keine Zuwächse. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen ist, dass die Tourismusanalyse nicht nach Camping-, Ferienhaus- oder Hotelurlaub unterscheidet.
Camping dürfte 2022 weiter an Beliebtheit gewinnen
Etwa 88 % der in der Tourismusanalyse 2022 Befragten sagen, dass Corona die Urlaubsentscheidungen weiterhin stark beeinflusse. Für die Campingbranche, die vielerorts bereits im vergangenen Jahr boomte, ist das aus unserer Sicht wieder ein Vorteil. Ähnlich wie beim Urlaub im Ferienhaus, zählt Camping zu den Urlaubsformen, bei denen sich allzu nahe Kontakte und damit Infektionsrisiken weitgehend vermeiden lassen. Viele Campingplatzpartner von ADAC Camping berichten uns bereits von einer guten Buchungslage für die kommende Saison.