
Markus Wolff ist Mitgründer von Ahoi Bullis & Camps und einer der kreativen Köpfe hinter der erfolgreichen Campingmarke, die für modernes, naturnahes Reisen steht. Gemeinsam mit seinen Partnern hat er aus einer Bulli-Vermietung ein wachsendes Netzwerk besonderer Campingplätze entwickelt – geprägt von liebevollem Design, gelebter Nachhaltigkeit und echter Community-Nähe. Unser Kollege Sebastian Kadoch war zur Eröffnung des neuen Ahoi Camp Darß vor Ort und hat mit Markus Wolff über mutige Entscheidungen, neue Gästegruppen und darüber gesprochen, was es braucht, um Campingplätze zukunftsfähig zu gestalten.
PiNCAMP / Sebastian: Der neue Platz ist mit 919 Stellplätzen euer bisher größter. Was ist im Vergleich zu den anderen Plätzen neu für euch oder stellt euch vor besondere Herausforderungen?
Ahoi / Markus Wolff: Die Größe ist gar nicht das entscheidende. Was den Platz so besonders und einzigartig macht, ist die Möglichkeit, direkt in den Dünen zu campen. Und nicht nur mit dem Zelt, sondern auch mit dem Wohnwagen. Der Service, die Wohnwagen mit dem Traktor in die Dünen zu ziehen, ist natürlich eine Besonderheit. Und vor allem in der Hauptsaison auch eine besondere Herausforderung, auf die wir uns aber schon freuen. Aber natürlich gibt es noch eine Fülle an anderer Aufgaben. Wir haben perspektivisch ja viel vor. Wir wollen und müssen vieles sanieren. Für die Leitung des Platzes suchen wir übrigens noch einen Campmanager oder Campmanagerin, der oder die Lust hat, gemeinsam mit uns und einem wirklich tollen Team das „Ahoi Camp Darß“ zu entwickeln.
PiNCAMP / Sebastian: Welche Best Practices oder Highlights wollt ihr in Prerow von euren anderen Plätzen übernehmen?
Ahoi / Markus Wolff: Wir haben den Platz ja erst vor wenigen Wochen übernommen, weil der juristische Streit zwischen dem vorherigen Betreiber und dem Land als Verpächter unseren Start immer weiter hinausgezögert hat. Durch die späte Einigung mit der Regenbogen AG auf dem Gesamtbetrieb durch uns geht es in der ersten Saison vor allem darum, den Sommerbetrieb sicherzustellen. Aber natürlich machen wir uns auch schon daran, für die Zeit danach zu planen. Unser Ziel ist ein moderner, naturnaher Campingplatz in der Tradition dieses ganz besonderen Ortes. Was wir sofort umzusetzen versuchen, ist unsere Ahoi-Willkommenskultur: begrüßen, zuhören, Lösungen finden. Vieles andere wird Zeit brauchen.
PiNCAMP / Sebastian: Was hat sich aus eurer Sicht in den letzten Jahren in der Camping-Branche verändert? Welche Herausforderungen und Trends seht ihr?
Ahoi / Markus Wolff: Die Campinglandschaft und damit auch die Campingfans haben sich deutlich verändert. Vor allem seit der Pandemie sind ganz neue Gruppen entstanden: junge Städtereisende auf der Suche nach Abenteuern, die wachsende Vanlife-Bewegung, Familien mit Lust auf nachhaltige Erfahrungen in der Natur und viele andere. Deren Bedürfnisse und Wünsche werden immer vielfältiger, aber eines ist klar: Sie erwarten mehr. Sie erwarten mehr Komfort, mehr Technologie, mehr Flexibilität und vor allem mehr persönliche Kontakte.
PiNCAMP / Sebastian: Wie geht ihr damit um?
Ahoi / Markus Wolff: Im Vordergrund steht natürlich das Erlebnis. Bei uns ist die Natur der Star. Die Gäste kommen nicht zu uns, weil sie organisierte Kinderunterhaltung oder Spaß auf Wasserrutschen suchen. Diejenigen, die zu uns kommen, entdecken, wie spektakulär das Unspektakuläre sein kann. Abenteuer vor der Haustür.
PiNCAMP / Sebastian: Von der Homepage bis zur Sanitärhaus spürt man bei euch die Liebe zur Gestaltung. Wie wichtig ist euch Design?
Ahoi / Markus Wolff: Ästhetik und Gestaltung sind uns wichtig. Das Design ist modern, aber nicht dominierend. Gut durchdachte Empfangsbereiche, Spielplätze, saubere Einrichtungen – das sind Elemente, die unsere Gäste schätzen und die ihren Wunsch nach einem stressfreien Aufenthalt in der Natur unterstützen.
PiNCAMP / Sebastian: Welchen Stellenwert besitzt Nachhaltigkeit?
Ahoi / Markus Wolff: Die war von Anfang an Teil unserer DNA. Wir glauben an die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Das Angebot von Bio-Lebensmitteln ist für uns ebenso wichtig wie der Schutz der Dünen, die Zahlung fairer Löhne und die Pflege von Beziehungen zu regionalen Erzeugern. Es geht darum, in allen Bereichen eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
PiNCAMP / Sebastian: Euer Community-Engagement ist eindrucksvoll, allein auf Instagram habt ihr rund 50000 Follower. Ist Ahoi schon eine Liebhaber-Marke?
Ahoi / Markus Wolff: Wir haben in der Tat viele richtige Ahoi-Fans, die unser Verständnis von modernem Camping teilen. Offen, ungezwungen, naturnah. Das merken wir nicht nur in den Kommentaren unter unseren Social-Media-Posts, sondern auch vor Ort. Als wir im vergangenen Jahr das „Ahoi Camp Canow“ eröffnet haben, kamen direkt viele Gäste, die uns schon aus Fehmarn kannten und gesagt haben: „Wir sind total wir neugierig, wie ihr euer neues Camp gestaltet habt!“ Das freut uns riesig! Und uns 2023 von der Jahrhundertflut unsere komplette Düne auf Fehmarn zerstört wurde, sind 250 Campinggäste aus ganz Deutschland angereist und haben uns ein ganzes Wochenende beim Wiederaufbau geholfen haben. Das hat uns richtig berührt.
PiNCAMP / Sebastian: Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Wie groß soll die Ahoi-Welt werden?
Ahoi / Markus Wolff: Das lässt sich nicht an einer konkreten Zahl festmachen. Aber wir wollen, dass die Welt der Ahoi Camps immer weiter wächst. Behutsam, aber stetig. Deshalb suchen wir auch neue Campingplätze – ob zum Kauf, zur Pacht oder auch als Kooperationspartner. Neben den Camps starten wir Anfang Juli mit einem ganz neuen Projekt: Nur ein paar Fahrminuten vom Ahoi Camps Fehmarn entfernt eröffnen wir ein kleines Ferienhaus-Dorf: das „Ahoi Village Fehmarn“.