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Jahrhunderttrend Nachhaltigkeit – von den „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome zum Megatrend 2040

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„Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“, nannten die Wissenschaftler des Thinktanks Club of Rome ihren vor 50 Jahren vorgestellten Bericht. Schon 1972 warnten die Wissenschaftler vor ungebremstem Wachstum und riefen zu nachhaltigerem Wirtschaften auf. Grundlage des Berichts war, mit aufwändigen Computersimulationen zu untersuchen, wie sich die fünf Megatrends Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, nicht erneuerbare Ressourcen sowie die Schädigung der Umwelt entwickeln und gegenseitig beeinflussen. Auch, wenn viele Menschen und Regierungen den Bericht damals noch nicht ernst genug nahmen – der Club of Rome schuf eine entscheidende Basis für politische, soziale und wirtschaftliche Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit.

In den kommenden Jahrzehnten werden Nachhaltigkeit, Natur- und Klimaschutz noch wichtiger

Eine Untersuchung der OECD sieht in ihrem Megatrend-Framework das nachhaltige Wachstum als einen die Tourismusbranche prägenden Trend – bis mindestens 2030/2040. Das Frankfurter Zukunftsinstitut sieht den Megatrend Neo-Ökologie – hin zu einer intelligent-nachhaltigen Wirtschaftsweise (Green Tech), werteorientierten Unternehmen und einer gerechteren Wirtschaft und Gesellschaft. Dies dürfte auch das Nachfrageverhalten vieler Konsumenten verändern. ADAC Camping sieht die Nachhaltigkeit ebenfalls als einen der Metatrends der Campingbranche 2022 und verweist auf steigende Suchanfragen der Gäste zu diesem Hauptthema. Ein Metatrend ist ein langanhaltender, universeller Trend, der wiederum zahlreiche weitere Entwicklungen und Trends prägt.

Immer mehr europäische Campingplätze setzen auf zukunftsorientiertes Wirtschaften

Die Anstrengungen reichen von konsequenter Müllvermeidung oder -trennung über mehr Artenschutz auf dem Platz, mehr Naturgenuss für die Campinggäste, nachhaltiges Nutzen und Erzeugen von Energie bis hin zu vollständiger Klimaneutralität. Initiativen wie ECOCAMPING verzeichnen weiterhin starken Zulauf und verstärken ihre Anstrengungen, Campingplätze auf diesem Weg zu unterstützen. In vielen Teilen Europas werden die Wege zu mehr Nachhaltigkeit gefördert oder gesetzlich gefordert. Angesichts der alarmierenden Warnung des Weltklimarates, dass „die Zeit im Kampf gegen den Klimawandel abläuft“ sowie der bereits sichtbaren Folgen und der immensen Kosten wird sich diese Dynamik weiter verstärken.

Nachhaltiger, qualitativ besser und wirtschaftlich erfolgreicher

Das noch nachhaltigere Wirtschaften von Campingunternehmen soll dabei mit hoher Gästezufriedenheit, Servicequalität und wirtschaftlichen Vorteilen für die Betreiber einhergehen. Ein wirtschaftlicher Vorteil kann zum Beispiel sein, dass Kosten gespart werden, wenn angesichts explodierender Gas- und Strompreise vermehrt selbst erzeugte Energie genutzt wird. Nachhaltige Mobilitätskonzepte für Campingbetreiber und Gäste sowie die Anpassung von Campingplätzen an dramatisch voranschreitende Auswirkungen des Klimawandels spielen ebenfalls eine große Rolle.

Die Campingkunden achten beim Auswählen und Buchen von Campingplätzen vermehrt auf Nachhaltigkeit

Das zeigt eine aktuelle Studie zu Umweltschutz und Urlaubsverhalten. Hamilkar Constantin Oueslati befragte im Rahmen seiner umweltpsychologischen Bachelorarbeit, die von ECOCAMPING unterstützt wurde, 193 Campingurlauber*innen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass den Befragten sowohl die Umweltfreundlichkeit als auch die naturnahe Gestaltung eines Campingplatzes besonders wichtig sind.

Starke Präferenzen für nachhaltig geführte Campingplätze

74% der Befragten stimmten der Aussage „Bei der Auswahl eines Campingplatzes ist mir die Umweltfreundlichkeit des Campingplatzes sehr wichtig.“ ganz oder weitgehend zu. Der Aussage „Bei der Auswahl eines Campingplatzes ist mir die naturnahe Gestaltung des Campingplatzes sehr wichtig.“ stimmten sogar 86 % der Befragten ganz oder weitgehend zu.